Theater Rudolstadt

Das Spartentheater steht jeden Abend für seine Gäste bereit. Die Öffnungszeiten sind nicht vom Wetter abhängig. Eine Aufführung dauert in etwa zwei bis drei Stunden.

Interessierte richten ihr Augenmerk auf das Residenzschloss von Heidecksburg. Am Fuße befindet sich das Theater von Rudolstadt. Das Gebäude besitzt eine lange Tradition. Seine Ursprünge gehen bis auf das Jahr 1792/93 zurück, als das Theater als fürstliches Sommertheater bekannt war. Den Bau auf dem Anger veranlasste der damalige regierende Fürst. Bis zum Jahr 1803 nutzte die Weimarische Schauspieltruppe die Räumlichkeiten. Der Anger wird noch heute als Festplatz für das Schützenfest benutzt. Das Rudolstädter Vogelschießen war in ganz Thüringen bekannt, selbst hohe Gäste wie Fürsten der Adel aus Sondershausen, Weimar, Greiz, Lobenstein und Schleiz. Durch ein Herablassen zum „normalen Volk“ gewannen die Herren die Herzen der Bürger. Zu dieser Zeit wurden Stücke von Friedrich Schiller im Theater gespielt und dieser war sogar selbst anwesend.

Modernisierung – ein Verlust der historischen Fassade

In der gesamten Geschichte wurde das Gebäude mehrmals umgebaut. 1848 wurde ein Umbau von dem damaligen Fürsten gestoppt, weil er mit den revolutionären Forderungen seiner Bürger nicht konform war. 1868 und 1956 wurde wieder am alten Theater gebaut, bis schließlich 1983 die alte Fachwerkkonstruktion entfernt wurde. Die historische Fassade musste aufgrund einer Neugestaltung des Bühnen- und Zuschauerhauses weichen. Heute stehen zwei Gebäude bereit. Ein großes Haus und ein kleines, welches liebevoll Schminkkasten genannt wird.

Der Spielplan änderte sich mit der Leitung von Klaus Fiedler. Dieser Schauspieldirektor brachte mehr politisch ausgerichtete Themen auf die Bühne, angefangen im Jahr 1975. Zwanzig Jahre später entstand eine Fusion mit dem Landestheater in Eisenach, die allerdings 2003 wieder aufgelöst wurde. Heute tauschen sich die Theater in Rudolstadt und Nordhausen mit Produktionen aus. Nordhausen bringt mehr Musik und Ballett in die Stadt und Rudolstadt fördert die Schauspielinszenierungen in Nordhausen. Das Landestheater ist ebenfalls eine Hauptwirkungsstätte der thüringischen Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt.